20 Lebensversicherungsgesellschaften könnten in Zukunft Probleme bekommen, ihre Zahlungsverpflichtungen aus den abgeschlossenen Verträgen zu erfüllen. Davon ist die zuständige Aufsichtsbehörde, die BaFin, überzeugt.

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20 deutsche Lebensversicherungsgesellschaften haben eine zu niedrige Solvenzquote. Solvenz? Das Wort kennt der Normalbürger nicht, aber das Gegenteil, die Insolvenz. Insolvenz bedeutet Pleite. Wenn ein Unternehmen dauerhaft hohe Schulden hat, die von den Einnahmen voraussichtlich nicht zurückgezahlt werden können, dann muss es Insolvenz anmelden.

So weit ist es bei den Lebensversicherungsgesellschaften noch nicht, aber die BaFin ist in Sorge. Schon im Oktober 2020 sagte Dr. Frank Grund, ein hochrangiger Mitarbeiter* der BaFin: „Wenn einem Unternehmen innerhalb der nächsten fünfzehn Jahre Probleme wie etwa Fehlbeträge, Entnahmen aus Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen oder unzureichende Risikopuffer drohen, unterstellen wir es der intensivierten Aufsicht. Das gleiche gilt, wenn die Solvency-II-Betrachtung Zweifel an der langfristigen Risikotragfähigkeit ergibt. Momentan liegt die Zahl der Lebensversicherer unter intensivierter Aufsicht bei rund 20. Sie kann sich in Folge der aktuellen Prognoserechnung aber natürlich ändern.“

Im Februar dieses Jahres legte Dr. Grund nach. Das Handelsblatt berichtete: „Die Finanzaufsicht Bafin droht kapitalschwachen Lebensversicherern mit einem Entzug der Lizenz für das Neugeschäft. Wenn sich abzeichnet, dass ein Versicherer 2032 die Solvency-II-Kapitalanforderungen nicht erfüllen kann, könne ihm die Behörde die Anwendung der bis dahin geltenden Übergangsregelungen untersagen.

„Dies könnte dazu führen, dass der Versicherer in letzter Konsequenz kein Neugeschäft mehr schreiben darf“, sagte der für die Branche zuständige Exekutivdirektor Frank Grund der „Börsen-Zeitung“ (Mittwochausgabe). Einen konkreten Fall gebe es noch nicht. „Aber perspektivisch schließe ich das nicht aus.“

Konsequenz der Bildzeitung:

„Lohnt sich der Neuabschluss einer Lebensversicherung überhaupt noch? Eher nicht, glaubt Verbraucherschützerin Mohn: „Wer für das Alter vorsorgen will, sollte um Versicherungsprodukte einen großen Bogen machen.“