Wer vor 20 Jahren glaubte, 100.000 Euro aus einer Lebensversicherung würden ihm im Alter reichen, der hat die Rechnung ohne die Inflation gemacht. Denn Inflation bedeutet nicht nur Preissteigerung von Jahr zu Jahr, sondern auch Geldentwertung: Für die gleiche Summe kann man sich immer weniger leisten.

Viele Menschen überschlagen beim Abschluss einer Lebens- oder Rentenversicherung, was sie aktuell im Monat ausgeben und was sie vermutlich als Rentner ausgeben werden. Aber die Inflation kalkulieren nur die wenigsten ein und das kann böse Folgen haben. Wer beispielsweise vor 20 Jahren eine Lebensversicherung über 100.000 Euro abgeschlossen hat, die in diesem Jahr fällig wird, der kann sich dafür nur so viel kaufen, wie mit 75.000 Euro vor 20 Jahren, ein Viertel weniger! Dieser Wert ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern auf Basis der tatsächlichen historischen Inflation errechnet.

Die Inflation ist geplant

Was nur Wenige wissen: Eine ständige Inflation ist das offizielle Ziel der Europäischen Zentralbank. Rund 2 Prozent pro Jahr soll sie im Schnitt betragen. Zurzeit beträgt sie deutlich mehr: Um die 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr; und manche Experten befürchten, das werde so weiter gehen. Doch die Nullzinspolitik bleibt unverändert, die Lebensversicherungen finden keine rentablen Anlagen für die Gelder der Versicherten und haben den Garantiezins noch weiter gesenkt. Von schon vorher lächerlichen 0,9 Prozent auf nur noch 0,25 Prozent ab dem 1. Januar 2022. Zum Vergleich: Die durchschnittliche jährliche Inflationsrate der letzten zehn Jahre betrug 1,3 Prozent.

Was also hätte man vor 20 Jahren tun müssen? Wenn man in diesem Jahr einen Betrag mit der Kaufkraft von 100.000 Euro im Jahr 2001 gewünscht hätte, dann hätte man eine Lebensversicherung über 130.000 Euro abschließen müssen. Für eine Rentenversicherung gilt das Gleiche: Wer ab diesem Jahr zusätzlich zu seiner staatlichen Rente eine private Rente mit einer Kaufkraft von 1.000 Euro im Jahr 2001 braucht, der hätte einen Vertrag mit einer monatlichen Auszahlung von 1.3000 Euro abschließen müssen.

Der Garantiezins liegt unter der Inflationsrate

Mittlerweile sagen es auch die Versicherungsgesellschaften ganz offen: Mit dem Garantiezins können Kunden einer Lebens- oder Rentenversicherung die Inflation nicht schlagen. Das geht nur mit riskanten Anlagen in Investmentfonds oder ETFs. Der Vorteil sei, so die Gesellschaften, dass man Steuerfreibeträge ausnützen könne und innerhalb des Depots der Lebensversicherung ohne Kosten die Fonds wechseln könne. Während man früher sein Geld der Versicherung gab und weiter nicht darüber nachdenken musste, wie es sich vermehrt, soll man sich jetzt also ständig damit beschäftigen.

Aber wozu braucht man dann noch die Lebensversicherung? Bei Selbstständigen beispielsweise sind die Freibeträge typischerweise schon durch die Beiträge zur Krankenkasse zum großen Teil aufgebraucht. Und Fonds ständig umschichten sollte man sowieso nicht. „Hin und her macht Taschen leer“ lautet eine Börsianerweisheit. Und das ist unabhängig davon, ob man Aktien oder Fonds selbst kauft und verkauft oder das innerhalb einer Lebensversicherung macht.

Prüfen Sie was Ihre Versicherung wert ist!

Wenn Sie eine Lebens- oder Rentenversicherung haben die schon einige Jahre läuft und auch noch einige Jahre laufe soll, dann prüfen Sie jetzt, ob sich der Ausstieg für Sie lohnt. In allen Fällen, die wir annehmen, erhalten unsere Kunden erheblich mehr ausgezahlt, als die Versicherung freiwillig rausrückt. Und dann stimmt im Nachhinein auch die Verzinsung. Und Sie können Ihr Geld klüger investieren.