Jahresrückblick 2024: Die Situation der Lebensversicherungen
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Lebensversicherungen feiern neue Rekorde. Ist das gerechtfertigt?
- Die Unternehmen gewinnen, doch was ist mit den Versicherten? Sie bleiben häufig auf der Strecke.
- Die BaFin ist skeptisch, ob Lebensversicherungen ihre Versprechen erfüllen können. So sollten Versicherte reagieren.
Lebensversicherungen feiern sich für neue Rekorde
Die letzten Jahre waren für die Versicherungskonzerne eine enorme Herausforderung. Altbekannte Probleme, wie etwa das ausbleibende Neukundengeschäft und hohe Kosten, sorgten dafür, dass die Lebensversicherung immer unbeliebter wurde.
Nun also plötzlich die Kehrtwende. Die Versicherungen haben seit der Zinserhöhung massiv in Werbekampagnen investiert und wurden mit einer Menge an Neuabschlüssen belohnt, die vor wenigen Jahren noch für völlig unmöglich gehalten wurde.
5 Millionen neue Lebensversicherungen wurden in 2024 abgeschlossen. Das freut die Versicherungen, doch sollte es die Kund:innen auch freuen? Versicherungsvorstand a.D. Sven Enger ist skeptisch.
Für die Versicherten fällt der Jahresrückblick viel enttäuschender aus
Zwei Insolvenzen europäischer Lebensversicherungen sorgen für die Kund:innen für enorme Unsicherheit. Zum einen ist der Fall der FWU Life Insurance bemerkenswert. Das Unternehmen hat kurz vor der Insolvenz seinen Geschäftssitz nach Luxemburg verlegt.
Die Folge: Nicht die BaFin ist dafür verantwortlich, welche Maßnahmen ergriffen werden, sondern die Finanzaufsicht Luxemburgs. Für deutsche Versicherte eine Situation, die sie kaum einschätzen können.
Welche Folgen das Eingreifen der Finanzaufsicht haben kann, zeigt das zweite Beispiel. Die italienische Lebensversicherung Eurovita darf bereits seit Februar 2023 keine Gelder an Kund:innen mehr auszahlen. Ob das irgendwann noch einmal geändert wird und was die Versicherten dann wirklich erhalten, ist bislang völlig unklar.
Sven Engers Fazit dazu: „Es wird alles für die Versicherungen getan, für die Versicherten wird nichts getan.“
Selbst die BaFin fordert einen höheren Kundennutzen
Es ist jetzt also an der Zeit, die Kund:innen zu schützen, indem ein Bewusstsein dafür geschaffen wird, dass sie selbst über ihre finanzielle Absicherung entscheiden müssen.
Die BaFin hat das sehr deutlich gemacht. Sie fordert von den Anbietern von Lebensversicherungen einen größeren Nutzen für die Kund:innen und weist zudem darauf hin, dass bei einigen Versicherungen die Stornoquoten in den ersten Jahren auffällig hoch sind.
Konkret bedeutet das, dass die BaFin annimmt, die Versicherten erkennen selbst frühzeitig, dass die Entscheidung für eine Lebensversicherung ein Fehler war.
Das eindeutige Fazit von Sven Enger: „Die kapitalbildende Lebensversicherung ist kein Produkt, das sein Versprechen auch nur ansatzweise halten kann.“
Haben Sie eine Lebensversicherung abgeschlossen und schließen sich der Meinung von Sven Enger an? Dann prüfen Sie jetzt in wenigen Minuten, ob Sie Mehrerlöse aus Ihrer Lebensversicherung realisieren können.