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Als Grund könnte man flapsig sagen: Allgemeine Unlust. Die Versicherungsgesellschaften haben einfach keine Lust mehr, die Kapitallebensversicherungen mit Garantien und noch vergleichsweise hohen Zinsen zu bewirtschaften. Das sollen andere erledigen, sogenannte Abwicklungsgesellschaften.
Die Versicherer wollen ihre Gewinne erhöhen.
Was sagen die Versicherungsgesellschaften selbst? Sie weisen darauf hin, dass die Gesetze sie zwingen, zu viel ihres teuren Eigenkapitals als Sicherheit für die Verträge vorzuhalten. Auf gut deutsch heißt das: Es ist ihnen zu teuer, zu kompliziert, sie verdienen daran zu wenig. Wohlgemerkt, es geht hier um Lebensversicherung der althergebrachten Art, um Kapitallebensversicherungen, bei denen die Versicherungsgesellschaften das Geld der Versicherten rentabel anlegen und bei Ablauf der Verträge oder im Todesfall auszahlen. Da darf sich „glücklich“ schätzen, wer einen fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherung abgeschlossen hat. Diese Versicherten bzw. ihre Verträge wollen die Zurich und die Axa gerne behalten, an denen verdienen sie genug.
Verbraucherzentrale warnt vor Nachteilen
Schon vor einigen Jahren befasste sich die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit dem Thema und schrieb unter anderem:
„Die große Sorge: Die Interessen der Versicherungsnehmer könnten gegenüber den Gewinnbestrebungen der Investoren in den Hintergrund rücken. Denn inwieweit ein neuer Versicherer noch Überschüsse für die Versicherten erwirtschaftet, bleibt fraglich und abzuwarten. Allzu großes Interesse dürften Investoren hieran zumindest nicht haben. Zudem:
Ein Versicherer, der nicht mehr am Wettbewerb teilnimmt, dürfte weniger Anreize haben, sich als fairer und service-orientierter Vertragspartner zu präsentieren. Das könnte insbesondere auch bei eingeschlossenen Zusatzversicherungen, wie einer Berufsunfähigkeitsrente, von Nachteil sein. Im Leistungsfall stünde dann plötzlich ein anderer Versicherer mit anderem Regulierungsverhalten usw. auf der Gegenseite.“
Fakt ist: Wer sich vor Jahren für eine bestimmte Versicherungsgesellschaft entschieden hatte, der hatte dafür normalerweise gute Gründe. Sei es, dass er der Versicherungsgesellschaft besonders vertraute oder dem Versicherungsvermittler. Mit beiden wird er in Zukunft aber nicht mehr zu tun haben. Der nette Versicherungsmann von nebenan wird ihn nicht mehr beraten können.
Angesichts der vielen Nachteile, die alte Kapitallebensversicherung grundsätzlich haben, sollten Versicherte, deren Versicherungsgesellschaften sie loswerden wollen, sich überlegen, ob nicht lieber sie den Vertrag loswerden wollen. Ob sich das lohnt, können Sie hier auf der Website in wenigen Minuten überprüfen.
Lebensversicherung: Kosten reduzieren die Rendite
Warum diese Ansicht überzeugend ist, wird klar, wenn man sich ansieht, vor welchen Herausforderungen die Lebensversicherungen stehen. Dadurch, dass sie nicht länger lediglich einen reinen Risikoschutz bieten, müssen sie entsprechende Rendite erwirtschaften.
Doch das ist gleich vom Start weg problematisch. Der Grund dafür: Die Kosten der Lebensversicherung. Die Anbieter müssen beispielsweise den Vertrieb und die Betreuung der Kundengelder finanzieren. Vom Beitrag der Versicherten wird also nicht die gesamte Summe investiert, sondern lediglich der Sparbeitrag. Dieser kann unter Umständen einige Prozent niedriger liegen, als die Einzahlungen.
Nötig wären also Investitionen, die diesen Nachteil ausgleichen können und entsprechend hohe Renditen ermöglichen. Doch hier wartet das nächste Problem. Die Lebensversicherungen können einen Großteil der Gelder lediglich in defensive Werte investieren, die zwar risikoarm sind, allerdings in der Regel auch renditeschwach.
Versicherungen geschützt, Kunden allein gelassen?
Kundinnen und Kunden, die darüber hinwegsehen können, dass die Lebensversicherung unter Umständen weniger auszahlt, als angenommen wurde, sollten dennoch prüfen, ob sie ihre Police weiterhin behalten möchten. Denn durch den Verzicht auf Rendite erkauft man sich nicht zwangsläufig Sicherheit.
Im Versicherungsvertragsgesetz und im Versicherungsaufsichtsgesetz gibt es mehrere Paragraphen, die darauf abzielen, die Anbieter bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu stützen. Dies kann ganz konkret bedeuten, dass Versicherte die Auszahlungen verzögert erhalten, diese reduziert oder die Beiträge erhöht werden.
Das Ziel dieser gesetzlichen Vorgaben ist klar und nachvollziehbar: Die Insolvenz mehrerer Anbieter wäre ein enormes Risiko für die gesamte Wirtschaft. Man möchte, insbesondere nach den Erfahrungen der Bankenkrise 2008, verständlicherweise dafür sorgen, dass ein solches Szenario nicht wieder eintritt. Für die Wirtschaft im Allgemeinen und die Lebensversicherungen im Einzelnen sind das gute Nachrichten. Doch die Kundinnen und Kunden sollten sich die Frage stellen, ob sie bereit sind, dieses Risiko individuell zu übernehmen.
Prüfen Sie jetzt Ihre Möglichkeiten
Wenn Sie zu dem Ergebnis kommen, dass Ihnen die Nachteile der Lebensversicherung zu groß sind, informieren Sie sich über Ihre Optionen. Falls Sie möglichst schnell Auszahlungen erhalten wollen, sind der Verkauf oder die Kündigung der Lebensversicherung möglich.
Hierbei sollten Sie jedoch bedenken, dass Sie in der Regel lediglich den aktuellen Rückkaufswert der Versicherung erhalten werden. Wägen Sie deshalb gründlich ab, ob Ihnen die schnelle Trennung vom Vertrag wichtig ist oder ob Sie lieber die Chance nutzen wollen, weitere Ansprüche durchzusetzen.
Dies wird durch die Abwicklung der Lebensversicherung möglich. Viele Lebensversicherungen sind für eine Abwicklung geeignet. Ob auch Ihr Vertrag dazu zählt, finden Sie in wenigen Minuten mit unserem kostenlosen Vertragsrechner heraus.