Protektor: Zuverlässiger Schutz für Lebensversicherungen?

Neben Banken sind Lebensversicherungen die Institutionen, in denen die meisten privaten Gelder investiert sind. Während es seit der Bankenkrise 2008 für Finanzinstitute Rettungsschirme gibt, fehlen diese bei Versicherungen noch immer. Einzige Ausnahme ist die Sicherungseinrichtung der Branche, die Protektor Lebensversicherung AG. Doch welchen Schutz kann diese Gesellschaft im Krisenfall bieten?

Protektor: Zuverlässiger Schutz für Lebensversicherungen?

Neben Banken sind Lebensversicherungen die Institutionen, in denen die meisten privaten Gelder investiert sind. Während es seit der Bankenkrise 2008 für Finanzinstitute Rettungsschirme gibt, fehlen diese bei Versicherungen noch immer. Einzige Ausnahme ist die Sicherungseinrichtung der Branche, die Protektor Lebensversicherung AG. Doch welchen Schutz kann diese Gesellschaft im Krisenfall bieten?

Protektor: Zuverlässiger Schutz für Lebensversicherungen?

Das Wichtigste auf einen Blick:

  1. Viele Lebensversicherungsgesellschaften haben bereits heute Schwierigkeiten, positive Ergebnisse zu erzielen.
  2. In Deutschland sind in Lebensversicherungen Kundengelder investiert, die den Bundeshaushalt mehrfach übersteigen.
  3. Für diese Kundengelder gibt es keine ausreichende Absicherung, falls einem großen oder mehreren kleinen Unternehmen die Insolvenz droht.
  4. Für die betroffenen Verbraucher entsteht dadurch eine große Unsicherheit darüber, ob ihr Geld wirklich sicher investiert ist.
  5. Wer dieses Risiko nicht eingehen möchte, sollte sich über die Auswirkungen einer größeren Krise der Branche informieren und dann entscheiden, ob der eigene Vertrag gehalten werden soll.

Lehren aus der Bankenkrise – Schutz für Lebensversicherungen

Nicht nur für Verbraucherinnen und Verbraucher, auch für Politikerinnen und Politiker scheint die Bankenkrise von 2008 ein großer Schock gewesen zu sein. Das theoretische Risiko war Insidern zwar bewusst, doch die konkreten Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft waren dennoch verheerend.

Der Politik kam in diesen unruhigen Zeiten eine entscheidende Bedeutung zu. Sie musste die Menschen beruhigen, um Schlimmeres zu verhindern. Wenige Tage entschieden damals darüber, ob es zu einer katastrophalen Kettenreaktion kommt oder alle mit einem blauen Auge davonkommen. Sinnbildlich dafür ist der Auftritt von Angela Merkel und Peer Steinbrück, die versichert haben, dass die Gelder der Kundinnen und Kunden sicher seien, um einen Bank Run zu verhindern.

Wie sich später zeigte, war dies nicht die ganze Wahrheit. Hätten zu viele Kundinnen und Kunden bei ihren Banken Auszahlungen verlangt, wäre das System kollabiert. Eine Situation, die zukünftig vermieden werden sollte und die Aufmerksamkeit auf eine ganz andere Branche lenkte: Lebensversicherungen.

Wie leistungsfähig ist Protektor?

Private Kundengelder bei Banken und Sparkassen sind seitdem bis zu einer Höhe von 100.000 Euro abgesichert. Darüber hinaus gibt es keine Garantien. Immerhin ist dies eine realistische Summe, auf die sich Sparerinnen und Sparer berechtigt verlassen können.

Was wenigen Menschen bewusst ist: In Lebensversicherungen sind Gelder investiert, für die niemand eine solide Absicherung zusagen kann. Weder die Unternehmen noch der Staat wären in einer großen Branchenkrise in der Lage, alle Ansprüche zu erfüllen. Doch statt einer Grundsicherung, ähnlich der für Banken, einzuführen, wurden die Lebensversicherungsunternehmen selbst in die Verantwortung genommen.

So entstand die Sicherungsgesellschaft der Branche mit dem vertrauenswürdigen Namen Protektor. Doch wie leistungsfähig ist diese Gesellschaft?

Versicherungsvorstand a.D. Sven Enger warnt davor, zu großes Vertrauen zu entwickeln. Die hinterlegten Summen, die jedes Unternehmen einzahlt, entsprechen lediglich einem Promille der Rückstellungen der Mitglieder.

Verluste durch eine Lebensversicherung? Sie können vorsorgen.

Sven Enger stellt klar, dass dies im Zweifelsfall keinerlei Sicherheit bieten wird. Es wäre bereits ausreichend, wenn ein größeres Unternehmen oder mehrere kleinere, wirtschaftliche Schwierigkeiten hat. Das Geld, auf das die Kundinnen und Kunden Anspruch erheben könnten, wird Protektor unter den gegebenen Umständen nicht auszahlen können.

Wie wahrscheinlich ist es, dass es zu einer größeren Krise der Branche kommt? Die Versicherungsunternehmen selbst betonen gerne, dass sie alle Auflagen erfüllen und die Kundinnen und Kunden unbesorgt sein können. Eine solche Antwort hätte man sicher im Sommer 2008 auch noch von den Banken erhalten.

Es liegt also an jeder und jedem, das eigene persönliche Risiko einzuschätzen. Möchten Sie auf die Aussagen der Versicherungen vertrauen? Oder auf einen unzureichend ausgestatteten Rettungsschirm? Oder übernehmen Sie selbst die Verantwortung für Ihre finanzielle Zukunft und reduzieren alle vermeidbaren Risiken?

Wenn letzteres der Fall ist, dann können Sie unter diesem Link unverbindlich prüfen, ob Ihre Lebensversicherung für eine Abwicklung geeignet ist und müssen sich nicht länger abhängig von der Stabilität der Unternehmen machen.

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Häufige Fragen und Antworten

Was ist Protektor?

Protektor ist die Sicherungsgesellschaft der Lebensversicherungsbranche. Sie soll dafür sorgen, dass Unternehmen, die in wirtschaftliche Schieflage geraten, vor einer Zahlungsunfähigkeit bewahrt werden. Experten bezweifeln jedoch, dass die Einlagen hierfür ausreichen würden.

Was ist Protektor?

Protektor ist die Sicherungsgesellschaft der Lebensversicherungsbranche. Sie soll dafür sorgen, dass Unternehmen, die in wirtschaftliche Schieflage geraten, vor einer Zahlungsunfähigkeit bewahrt werden. Experten bezweifeln jedoch, dass die Einlagen hierfür ausreichen würden.

Warum ist der Schutz von Lebensversicherungen durch Protektor notwendig?

Da in Lebensversicherungen enorme Summen investiert sind, könnten Insolvenzen der Anbieter erheblichen negativen Einfluss auf die Gesamtwirtschaft haben. Da die Politik im Fall einer größeren Krise nicht ausreichend hohe Summen zur Schadensbegrenzung zur Verfügung stellen könnte, haben die Unternehmen sich selbst dazu verpflichtet, eine Sicherungsgesellschaft einzurichten.

Warum ist der Schutz von Lebensversicherungen durch Protektor notwendig?

Da in Lebensversicherungen enorme Summen investiert sind, könnten Insolvenzen der Anbieter erheblichen negativen Einfluss auf die Gesamtwirtschaft haben. Da die Politik im Fall einer größeren Krise nicht ausreichend hohe Summen zur Schadensbegrenzung zur Verfügung stellen könnte, haben die Unternehmen sich selbst dazu verpflichtet, eine Sicherungsgesellschaft einzurichten.

Kann ich Verluste durch eine Lebensversicherung verhindern?

Als einzelne versicherte Person können Sie sich kaum davor schützen. Verluste zu erleiden, sollte Ihr Anbieter wirtschaftliche Probleme haben. Sie sollten deshalb selbst entscheiden, ob Sie den Vertrag weiterhin besparen möchten oder ob beispielsweise die Abwicklung Ihrer Lebensversicherung die bessere Entscheidung ist.

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